Peter Schlör

"Peter Schlör hat drei Augen. Das dritte ist das Auge der Kamera. Damit stellt er sich vor die Sonne und sieht, was sie erhellt, wenn sich der Tag neigt... Die Schatten werden länger, die Konturen sensenscharf", so beschreibt Dorothee Baer-Bogenschütz die Bildkunst von Peter Schlör und charakterisiert ihr Ziel: maximale Dramatik verbunden mit starker formaler Abstraktion. Über hundert der auf diese Weise zwischen 1986 und heute entstandene schwarz-weiß-Kunstwerke in Duplexqualität präsentiert nun der Band "Deep Black". Einsame Landschaften, bizarre Natur, verlassene Siedlungen werden mit dem aufgenommenen sinkenden Sonnenlicht in eine strenge, hoch kontrastreiche Form gegossen und erscheinen plötzlich als etwas Neues. Das Spiel mit Hell und Dunkel bestimmt die Bilder Schlörs und erzeugt eine außergewöhnliche Spannung. Während der Venizianer (1988) die Stimmung einer italienischen Straßenschlucht bei tief stehender Sonne wunderbar wiedergibt, wirken einige Aufnahmen von Bergen beziehungsweise Kohlebergen (1998/2004) fast wie Negative. Neben Einzelbildern werden auch Serienmotive präsentiert, mit denen Schlör das Auge des Betrachters verwirrt: Das scheinbar identische Motiv variiert in Details beziehungsweise Aufnahmestandpunkt. Schör selbst kommentiert dies so: "Das einzelne Bild ist interessant, interessanter ist die Folge. Das Gesamte ist neu erfundene Wirklichkeit, ein Bild parallel zur Natur." Austellungen mit den Werken Peter Schlörs sind 2007 in Iserlohn und Bentheim zu sehen sein; 2008 sind Ausstellungen in Mannheim, Erfurt und Fürth geplant. Peter Schlör, Jahrgang 1964, lebt und arbeitet in Mannheim. Seit 1988 zeigte Schlör seine fotografischen Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen. Jasmin Oun