Farbe und Raum

Gestalten mit Farbe – eine einfach Maßnahme, die doch große Wirkung entfalten kann. Wie groß, präsentiert David Oliver in seinem Band „Farbe und Raum“. Er sensibilisiert für die Wirkung von Farben und macht nachvollziehbar, wie Farben durch Tageszeit und Lichtverhältnisse, aber auch durch bauliche Vorgaben und Proportionen beeinflusst werden. Neben einem kurzen Abriss über historische Bau- und Wohnstile vom 18. Jahrhundert bis zur Moderne wird anhand internationaler Wohnbeispiele gezeigt, wie effektvolle Farbgestaltung in verschiedensten Bau- und Einrichtungsstilen aussehen kann.

Der Aufbau des Bandes ist klassisch gewählt. Nach der Einleitung beschreibt Oliver zunächst die praktischen Einflussfaktoren, die über die Wahl der Farbe für einen Raum mitentscheiden: unter anderem Grundriss, Proportionen und Lichtverhältnisse. Danach geht er auf die praktische Umsetzung und ihre Bedingungen ein. Hier ruft er zunächst dem Betrachter noch einmal eindringlich die Aufgabe ins Gedächtnis: „Was im Theater das Bühnebild ist, stellt im Alltag die Raumgestaltung dar. Beide haben ähnliche Probleme zu lösen. Ein Bühnenbild darf nicht von der Handlung des Stücks ablenken, sondern soll sie unterstützen. Die Raumgestaltung soll den alltäglichen Aktivitäten und Gewohnheiten einen sinnvollen und praktischen Hintergrund geben.“ Abschließend zeigt Oliver „Die Realität“: Anhand umgesetzter Wohnbeispiele illustriert der Farbenexperte, was sich aus Objekten mit dem richtigen Einsatz von Farbe machen lässt. Die gewählten Objekt haben dabei natürlich ein Format, das Farbe anders wirken lässt als in einer Dreizimmer-Wohnung – schön anzuschauen ist es aber allemal.

David Oliver studierte an der National Art School in Sydney. Als Design Director der Paint & Paper Library in London hat er mehrere Farbserien, darunter die "Architectural Colours" sowie die "Original Colours" entwickelt. Zu seinen Kunden zählen neben Designern und Innenarchitekten auch Prominente aus Politik, der britischen Königsfamilie und dem Showbusiness, zum Beispiel Tony Blair, Prinz Charles und Kylie Minogue.

Jasmin Oun